Bausparen - langweilig, aber lukrativ       

                   

Bausparen gibt es in Deutschland schon seit dem 19. Jahrhundert. Diese schon fast vergessene Anlageform hat durch den Boom an Immobilien zu neuer Beliebtheit gefunden.
 

Der Abschluss
 

In der Abschlussphase entscheidet sich der Kunde für eine Bausparsumme und einen Bauspartarif. Seine Entscheidung hängt entscheidend davon ab, welche monatlichen Sparraten er aufbringen kann, welche Flexibilität er benötigt und wann er das Geld voraussichtlich benötigt. Das zentrale Charakteristikum des Bausparens: Schon beim Abschluss wird die Guthabenverzinsung für die gesamte Laufzeit festgelegt – und bei fast allen Bausparkassen auch die Kreditverzinsung, die bei der Rückzahlung des Bauspardarlehens fällig wird. Das gibt Zinssicherheit auf Jahrzehnte im Voraus.
 

Das Ansparen
 

In der Ansparphase zahlt der Bausparer regelmäßig in seinen Sparplan ein. Einmalzahlungen und Sonderzahlungen beschleunigen das Erreichen des Sparziels. Die Sparbeiträge werden verzinst. Je nach Tarif müssen im Regelfall 40 bis 50 % der Bausparsumme angespart werden. Bei einem Vertrag über 50000 Euro muss der Bausparer also 20000 bis 25000 Euro aufbringen.
 

Wohnungsbauprämie Wer weniger als 35000 Euro im Jahr versteuert (Ehepaare 70000 Euro), hat Anspruch auf jährlich bis zu 70 Euro Wohnungsbauprämie vom Staat (Ehepaare bis zu 140 Euro). Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Vertrag für die Finanzierung von wohnwirtschaftlichen Anschaffungen verwendet wird. Zur freien Verfügung steht das Guthaben nach sieben Jahren nur, wenn der Vertrag vor dem 01. Januar 2009 abgeschlossen wurde oder der Bausparer nicht älter als 25 Jahre ist.

Arbeitnehmersparzulage/vermögenswirksame Leistungen Arbeitnehmer können eine Sparzulage in Höhe von 9% auf vermögenswirksame Leistungen beanspruchen. Der Arbeitgeber überweist dabei vermögenswirksame Leistungen bis zu 40 Euro im Monat auf das Bausparkonto des Arbeitnehmers. 
 

Die Zuteilung
 

Der Bausparer wartet während der Zuteilungsphase auf die Auszahlung des Bauspardarlehens. Grund: Es dürfen nicht mehr Darlehen ausgezahlt werden, als Geld im Guthabentopf ist. Erreicht der Bausparer das Mindestguthaben und weitere tarifbezogene Kriterien wie die Bewertungszahl, dann wird der Vertrag zugeteilt. Beispiel: Bei einem 40%-Vertrag und 20000 Euro Ansparsumme erhält der Bausparer 50000 Euro, davon 30000 Euro als Darlehen.
 

Das Darlehen
 

In der Darlehensphase tilgt der Bausparer das Bauspardarlehen wie ein Hypothekendarlehen bei einer Bank. Die Rate setzt sich aus dem bei Vertragsabschluss festgelegten Zins und der Tilgung zusammen. Die Tilgungsrate (Zins plus Tilgung) beim Bausparen wird meist in Promille der Bausparsumme, nicht des Bauspardarlehens in Tarifbestimmungen festgelegt. Die Belastung ist deutlich höher als bei einem Bankkredit, weil Bauspardarlehen deutlich schneller getilgt werden müssen als klassische Hypothekendarlehen.